Stellungnahme des Präsidiums
Zur Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung vom 24.05.2023, dem 1. FC Bocholt einen Zuschuss in Höhe von 63.000€ zu gewähren, nimmt das Präsidium wie folgt Stellung:
Der 1. FC Bocholt bedankt sich bei der Mehrheit des Rates für die grundsätzliche Unterstützung des Vereins, auch wenn diese so genannte „kleine Lösung“ mit einer Sperrung der Nordtribüne am Hünting und somit einer Kapazitätsbeschränkung einhergeht. Der zweite Teil des Beschlusses, keine gesellschaftsrechtlichen Veränderungen zur Ausgliederung der Profi-Mannschaft vorzunehmen, stimmt uns nachdenklich. Es ist ungewöhnlich und irritierend, dass eine Stadt wie Bocholt in die Organisationshoheit eines Vereins eingreift und die Strukturen des 1. FC Bocholt über Jahre hinaus festlegt – und das abhängig macht von 63.000€. Die strukturellen Entscheidungen treffen die Mitglieder im Rahmen der Mitgliederversammlung. Diesbezüglich müssen die Mitglieder frei entscheiden können. Somit stellt sich die Frage, ob die Mitglieder uneingeschränkt entscheiden können, ohne dem Verein finanziell zu schaden.
Des Weiteren darf der 1. FC Bocholt nicht zu einem "Frozen Club" werden, dessen Entwicklungen über viele Jahre hinweg eingeengt werden. Der Fußball lebt von einer unglaublichen Dynamik, sowohl auf dem Spielfeld als auch in Sachen Organisation. Wer hätte vor einigen Jahren noch gedacht, dass die Regionalliga eine Profiliga wird?
Auch die Verantwortlichen des 1. FC Bocholt können nicht zulassen, dass die Organisation auf Jahre hinaus möglicherweise nicht den Erfordernissen des Zeitgeistes angepasst wird. Obwohl der Verein finanziell „nicht auf Rosen gebettet“ ist, gilt es zu überlegen, inwieweit die nötigen Bau-Maßnahmen aus eigener Kraft gestemmt werden können und auf den Zuschuss verzichtet werden kann. Auch um die Nachlizenzierung der Heimspielstätte am Hünting nicht zu gefährden, ist hierzu zeitnah eine Entscheidung zu fällen.
Das Präsidium