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Dienstag, 13.12.2022 12:53 Uhr

"Die Zukunft des 1. FC ist zu bedeutsam"

Am Montagabend fand im Clubheim des 1. FC Bocholt erstmals nach zweijähriger pandemiebedingter Pause die diesjährige Mitgliederversammlung statt. FC-Präsident Ludger Triphaus begrüßte 63 stimmberechtigte Mitglieder. 

In seiner Rede betonte Triphaus, der in diesem Jahr nicht zur Wiederwahl stand, was für ein wichtiges Jahr 2022 für den 1. FC Bocholt gewesen ist. Der Aufstieg habe aus dem Amateurverein einen zumindest semiprofessionellen Club gemacht. Ein besonderer Dank galt dementsprechend allen, die an diesem sportlichen wie organisatorischen Erfolg beteiligt waren. Innerhalb weniger Wochen konnte die Gigaset Arena auch dank der Unterstützung von Sponsoren viertligatauglich gemacht werden. Lobende Worte fand Triphaus auch für Ex-Profi Christopher Schorch, Assistent des Präsidiums: "Christoph bringt uns die Welt des Profi-Fußballs näher." Schorch ist es auch, der mit den Verantwortlichen beim FC Schalke 04 in Kontakt steht, um in der kommenden Sommerpause ein Testspiel gegen die S04-Profis zu organisieren. Das Spiel soll in der heimischen Gigaset Arena stattfinden - einen Termin gibt es aber noch nicht.

Doch auch mit Selbstkritik sparte Ludger Triphaus nicht. Dass er im September das Ziel ausgerufen habe, bis 2026 in der Dritten Liga zu spielen, sei "ein Stück weit zu forsch" gewesen, ebenso sei bei den Baumaßnahmen im Stadion einiges zu schnell gegangen. Für den Bau der Stehtribüne im Gästebereich hofft der Vorsitzende, bald grünes Licht von der Stadt Bocholt zu erhalten. Ziel müsse es sein, dass mehr als die derzeit 2776 Zuschauer in der Gigaset Arena zugelassen werden. Daran arbeite der Verein aktuell unter Hochdruck. Wenn alles gut läuft, sei auch eine Austragung des Heimspiels gegen Preußen Münster am Hünting möglich. Dann hätte man den Anspruch erfüllt, den FC-Fans alle Heimspiele in der Gigaset Arena zu ermöglichen, erfüllt.

"Andererseits ist es aber auch wichtig, über Fortschritt zu sprechen. Die Entwicklung des 1. FC ist zu bedeutsam, der Verein ist auch für die Stadt Bocholt identitätsstiftend", betonte Triphaus. So sei der neu gegründete Wirtschaftsbeirat wichtig für die weitere Vereinsentwicklung. Auch eine Spielbetriebs-GmbH ist bereits beschlossene Sache. Dieses "attraktive Modell" soll laut Triphaus spätestens zur Saison 2023/2024 an den Start gehen.

Vize-Präsident Wolfgang Jansen stellte die Finanzlage des Vereins vor. Zum 12. Dezember 2022 hat der 1. FC ein Darlehen für die Tribüne in Höhe von 144.000 Euro abzutragen (anfangs 200.000 Euro). Es bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von 73.000 Euro. Darüber hinaus sind offene Forderungen über 44.000Euro zu begleichen. Dafür erwartet der Verein Zuschüsse noch in Höhe von 73.000 Euro. Um die Gigaset-Arena regionalligatauglich zu machen, hatte der 1. FC Bocholt von Sponsoren ein 200.000-Euro-Darlehen erhalten.

Bericht von der Reserve und der Jugend

Jugendleiter Niko Laukötter betonte in seinem Bericht, dass das vergangene Jahr für die U15, U17 und U19 eines der erfolgreichsten der FC-Jugend gewesen sei. Die C-Junioren wurden die Niederrheinliga-Meister und klopften an die Tür zur Regionalliga, der höchsten deutschen Spielklasse für dieses Alter. Die Relegation schaffte das Team letztlich aber nicht. Laukötter bedauerte, dass der Friedel-Elting-Cup zum dritten Mal in Folge nicht stattfinden konnte, dafür könne an diesem Wochenende zumindest wieder der TrIIItech-Cup stattfinden. Triphaus betonte zuvor, dass beim FC nie von einem Aufbau eines Nachwuchs-Leistungszentrums die Rede gewesen sei. Vielmehr habe man von einem Jugend-Förderzentrum gesprochen.

Niko Laukötter ist ebenfalls Trainer der FC-Reserve in der Bezirksliga. Er gab sich kämpferisch und zeigte sich überzeugt, dass der 1. FC II in der nächsten Saison in der Bezirksliga spielen werde. Das sei umso wichtiger, um den jungen Spielern im Verein eine Perspektive zu bieten, da nicht viele U19-Spieler den sofortigen Sprung in den Regionalliga-Kader schafften. Zwei, die es geschafft haben und auf die der Jugendleiter umso stolzer ist, sind Max Mahn und Lukas Valler. Sie stehen im Kader von Regionalligatrainer Marcus John und sind dort schon zum Einsatz gekommen seien. Wenn es nach Laukötter geht, führt der Weg der Zukunft für Jugendspieler des 1. FC auch über die Reserve in die erste Mannschaft.

Wahlen und Ehrungen

Als Beisitzer wurden in der Jahreshauptversammlung Martin Rudde, Peter Bresser und Mayk Hölker wiedergewählt. Die neuen Rechnungsprüfer sind Kurt Fahrland und David Fahrland.

Sagenhafte 80 Jahre hält Ernst Kilzer dem 1. FC Bocholt die Treue. Er wurde ebenso unter tosendem Applaus geehrte wie Wolfgangh "Picco" Schepers für 70 Jahre Mitgliedschaft. Seit bereits sechs Jahrzehnten ist Konrad Nordmann Mitglied bei den „Schwatten“. 

Zum Abschluss fragte ein Mitglied, wie es mit der Gaststätte im Vereinsheim weitergeht. Ludger Triphaus betonte, dass die derzeitige Situation auch für die Verantwortlichen unbefriedigend sei - denn aktuell kann die Vereinskneipe nach den Heimspielen aufgrund der Nähe zu den Gästekabinen aus Sicherheitsgründennicht öffnen. Triphaus versicherte, dass der Vorstand auch hier an einer Lösung arbeite.

Alle Ehrungen:
80 Jahre: Ernst Kilzer
70 Jahre: Wolfgang Schepers
60 Jahre: Konrad Nordmann
30 Jahre Mitglied: Hans-Georg Arping, Jochen Geuting, Mike Tüsfeld und Christian Hund. 
25 Jahre: Alfred und Marion Löffler. 
20 Jahre Mitglied: Hans Schwers, Lennart Deppe, Kilian Küppers, Klaus-Peter Sagadin, Andreas Reinders, Mark Hoffmann und Sabine Sagadin. 
10 Jahre: Rene Formann, Peter van der Linde, Ulrike Schmeing, Marcel de Ruiter, Simon-Martin Mees, Jonas Püttmann, Detlef Horstmann Marc Zühlsdorf, Markus Liesmann und Frank Corsten.