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Stadion
Mittwoch, 06.12.2023 16:58 Uhr

Stadionpläne: Q&A zum Umbau

Am vergangenen Sonntag hat der 1. FC Bocholt im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung den Mitgliedern die Zielpläne für das Stadion am Hünting präsentiert, das komplett überdacht einmal rund 7000 Zuschauern Platz bieten soll. Die Kollegen des BBV haben einige häufig gestellte Fragen zusammengestellt und den Verein um Stellungnahme gebeten. Diese stellen wir auch an dieser Stelle zur Verfügung.

1) Wie ist die Finanzierung geplant? Was übernehmen Sponsoren, was der Verein, was die Stadt? Gibt es für die Finanzierung bereits feste Zusagen/Vertragsabschlüsse?

Die exakten Gesamtkosten können erst in den kommenden Wochen ermittelt werden, voraussichtlich bis Mitte Dezember. Auf dieser Basis werden Gespräche mit Banken aufgenommen und die Verhandlungen mit Sponsoren fortgesetzt.

2) Wann könnte Baubeginn sein? Welche Bauabschnitte, z.B die Bahia-Kurve, können vorgezogen werden? In welcher Reihenfolge soll gebaut werden? Gibt es bereits Baugenehmigungen? Wird ein Bauleitplanverfahren nötig?

In einem ersten Bauabschnitt soll die Nordkurve (Bahia-Kurve) gebaut werden. Dafür wird auch das Dach der Haupttribüne über den derzeitigen VIP-Bereich verlängert. Eine Baugenehmigung für Stehplätze in der Nordkurve liegt bereits vor. Hier möchte der Verein nun allerdings Sitzplätze schaffen. Die weiteren Bauabschnitte sind abhängig von einem möglichen Bauleitplanverfahren, das mindestens zwölf bis 24 Monate dauern und den 1. FC Bocholt daher erheblich zurückwerfen würde. Denn dann müssten Plan B, die Errichtung von Stahrohrtribünen, oder Plan C, das Ausweichen in ein anderes Drittliga-Stadion, greifen.

3) Wie lange wird die Baudauer für das komplette Stadion und wie lange für einzelne Abschnitte betragen? Was könnte zum Start der neuen Saison bereits abgeschlossen sein? 

Nach Möglichkeit sollte der erste Bauabschnitt (Nordkurve inklusive Überdachung des VIP-Bereichs) bereits während der laufenden Saison angegangen und bis Sommer abgeschlossen werden. Die weiteren Bauabschnitte sollen möglichst bis 2025 umgesetzt werden. Dies wäre im Falle eines Bauleitplanverfahrens allerdings nicht realistisch.

4) Inwiefern sind für den Bau neue Gutachten nötig? Wie sieht es mit dem Lärmschutz und Artenschutz aus? 

Selbstverständlich sind für den Umbau weitere Gutachten nötig, die in Auftrag gegeben worden sind.

5) Inwieweit ist die Infrastruktur bei den Plänen berücksichtigt? Wo entstehen Parkplätze? Wie soll die Verkehrsführung verlaufen? Inwieweit wird der Ausbau des Nordrings nötig?

Der 1. FC Bocholt plant bei Heimspielen Shuttlebusse einzusetzen, die die Zuschauer von Großparkplätzen im Stadtgebiet zum Bocholter Hünting fahren. So handhaben es diverse Proficlubs in Deutschland, deren Parksituation an der eigentlichen Spielstätte ähnlich prekär ist wie die am Hünting. Mit entsprechenden Unternehmen und Institutionen, die über vorhandene Großparkplätze verfügen, ist der 1. FC Bocholt ebenso in Gesprächen wie mit Busunternehmen. Der Nordring spielt in unseren Planungen aktuell keine Rolle.

6) Wo ist im neuen Stadion was geplant? Wo gibt es Steh-, wo Sitzplätze? Wo stehen die Gästefans? Wo ist die Pressetribüne, der VIP-Bereich und die Polizei eingeplant? Wo sind künftig Toiletten geplant? Was passiert mit der Anzeigentafel?

Über die gesamte Haupttribüne erstrecken sich Sitzplätze, vor denen sich auch Stehplätze befinden. Die Stehstufen vor der Haupttribüne werden nach Süden erweitert, wo sich aktuell Rasenwälle befinden. Die Gegengeraden soll geteilt aus Steh- und Sitzplätzen bestehen und mit einer Pufferzone ausgestattet sein, so dass bei Bedarf auch mehr Heimfans als bisher die Gegengerade nutzen können. Die Südtribüne am Spielertunnel soll eine komplette Stehtribüne und auf Dauer Herzstück der Heimfans werden. Die Pressetribüne inklusive TV-Kamerapodesten und der VIP-Bereich sind wie auch schon jetzt auf der Haupttribüne geplant, die Toilettenanlagen werden ausgelagert. Die Polizei würde gemäß den Plänen im Nord-West-Bereich bleiben. Die Anzeigetafel würde versetzt und voraussichtlich auf der Gegengeraden platziert.

7) Wie sind die Tribünen zu erreichen? Wo ist der/sind die Eingänge? Wie können die Gästefans ins Stadion?

Der Zugang zu den Tribünen ist wie aktuell vorgesehen über den Haupteingang Am Hünting sowie den Gästeeingang am Hemdener Weg. Des Weiteren prüft der Verein eine Reaktivierung des Eingangs an der Alfstraße.

8) Ist die Zahl von 7000 Plätzen erweiterbar?

Ja, im Fall notwendiger Kapazitätserweiterungen wäre das Stadion ausbaubar.

9) Wird ein Funktionsgebäude womöglich im Tribünenkomplex integriert? In der Dritten Liga darf das Vereinsheim nach unseren Informationen nicht mehr über den Kabinen sein. Was passiert generell mit dem Klubheim? 

Nein. Der aktuelle Clubheim-Komplex soll umstrukturiert bzw. auf Dauer durch einen Neubau ersetzt werden.

10) Inwiefern sind die Pläne vom Aufstieg in die Dritte Liga abhängig? Werden sie auch umgesetzt, wenn der Klub in der Regionalliga bleiben sollte?

Die Zielplanung des Stadions am Hünting soll unabhängig vom sportlichen Erfolg in dieser Saison angegangen werden. Ein Umbau des Stadions am Hünting ist die Grundlage für Profifußball in Bocholt. Der Verein verfolgt seit 2022 einem Fünf-Jahres-Plan, im Zuge dessen der Aufstieg in die 3. Liga realisiert werden soll. Der 1. FC Bocholt möchte unabhängig vom Ausgang der Saison 2023/2024 für „Tag X“ vorbereitet sein.

11) Warum ist ein anderer Standort als der Hünting nicht vorstellbar?

Einerseits ginge ein Neubau mit deutlich höheren Kosten einher, andererseits sind geeignete Flächen in Bocholt rar. Ganz wichtiger Aspekt ist auch die Tradition, schließlich fanden am Hünting schon vor Jahrzehnten denkwürdige Duelle vor über 20.000 Zuschauern statt, an die sich viele Bocholterinnen und Bocholter gerne erinnern.

12) Welche Reaktionen gibt es von der Stadt Bocholt, die ihrerseits den Hünting neu überplanen will (mit einem Stadion an anderer Stelle)?

Der 1. FC Bocholt hat frühzeitig den Kontakt zur Bocholter Stadtspitze gesucht und seine Pläne transparent erläutert. Wir befinden uns nach wie vor in guten konstruktiven Gesprächen mit der Stadtverwaltung. Von Anfang an waren alle relevanten Akteure eingebunden. Vergangene Woche wurde den Sprechern des Sportausschusses die Zielplanung für den Hünting präsentiert, ehe die Sponsoren und Mitglieder des Vereins ausführlich informiert wurden, so dass alle „ins Boot geholt“ wurden. Der Verein freut sich, dass das Feedback aus Politik und Wirtschaft bisher positiv ist und hofft auf nachhaltige Unterstützung.

13) Welche Pläne gibt es bezüglich einer Frauenmannschaft?

Eine Frauenmannschaft ist nach derzeitigen DFB-Regelung erst ab der 2. Bundesliga nötig. Allerdings ist davon auszugehen, dass der Verband demnächst auch die Drittligisten hier in die Pflicht nehmen könnte. Die Grundlagen zur Schaffung eines Nachwuchsleistungszentrums sind bereits jetzt 3. Liga-Auflage, die der 1. FC Bocholt nun zu bearbeiten hat. Sowohl die Schaffung einer Frauenfußballabteilung als auch die Etablierung eines Nachwuchsförderzentrums sind Teil der 5-Jahres-Planung des 1. FC Bocholt.