Das Duell der beiden Fehlstarter
Die Aufgaben für den 1. FC Bocholt in der Regionalliga werden nicht leichter: Eine Woche nach der Schlappe in Münster stellt sich mit dem Wuppertaler SV der zweite heiß gehandelte Meisterschaftsfavorit vor.
Dabei ist das Team von Coach Björn Mehnert im Vergleich mit Preußen Münster weniger souverän in die neue Spielzeit gestartet. Am ersten Spieltag gab es eine überraschende Pleite gegen RW Ahlen, es folgte ein souveränes 4:1 in Wattenscheid und am vergangenen Wochenende lediglich ein 2:2 gegen den SC Wiedenbrück. Mit einer Ausbeute von aktuell erst vier Zählern hinkt der WSV den Erwartungen also noch hinterher.
Das jene Erwartungen im Bergischen Land so hoch sind, liegt vor allem an der Platzierung in der vergangenen Saison und den namenhaften Neuzugängen im Sommer. In der Saison 2021/2022 wurden die Rot-Blauen in der Hinrunde Herbstmeister und schlossen die Spielzeit auf dem dritten Tabellenrang ab. Namenhaftester Neuzugang dürfte Marco Stiepermann sein. Der zentrale Mittelfeldspieler spielte unter anderem für Alemannia Aachen, Energie Cottbus, Greuther Fürth, VfL Bochum und den SC Paderborn in der 2. Bundesliga und für Norwich City in der Premier League. Hinzu kommt Jeron Al-Hazaimeh vom Drittligisten SV Meppen und mit den Leistungsträgern Serhat Semih-Güler (Bonner SC), Lukas Demming (SC Wiedenbrück) und Tobias Peitz (SV Straelen) viel Entwicklungspotenzial von der Regionalliga-Konkurrenz. Für einen Akteur des FCB ist es auch ein Wiedersehen: Isaak Akritidis ist für die laufende Saison vom WSV ausgeliehen.
Eine zentrale Rolle beim Erfolg spielte in der vergangenen Saison die Defensive. Nach Vize-Meister Preußen Münster und vor Aufsteiger RW Essen stellten die Wuppertaler mit nur 28 Gegentoren die zweitbeste Defensive der Liga. Das liegt vor allem an Torhüter Sebastian Patzler und Abwehrchef Lion Schweers, die beide auch in Bocholt auflaufen dürften.
Die bisherige Bilanz
Die letzten beiden Duelle gab es im Niederrheinpokal. Im Oktober 2018 setzte sich der WSV souverän mit 2:0 durch, ein Jahr später siegte der FCB im Elfmeterschießen. Liga-Partien gab es zuletzt 2015/2016. Dort behielt Wuppertal mit einem 3:0 in der Hinrunde und einer 2:0 in der Rückrunde jeweils die Oberhand. Am Ende stieg das Team als Meister in die Regionalliga West auf. Insgesamt spricht die Bilanz für die Gäste: In bisher 44 Begegnungen gab es 10 Siege für Bocholt, 12 Unentschieden und 22 Siege für Wuppertal (41:70 Tore). Auch im heimischen Stadion könnte die Bilanz verbessert werden: In 23 Spielen gab es 10 WSV-Siege (7 Unentschieden).