1. FC Bocholt erspielt sich 1:1-Remis gegen RWO

FCB-Cheftrainer Sunay Acar äußerte sich auf der anschließenden Pressekonferenz zufrieden mit dem Punktgewinn. Mit der Leistung im ersten Durchgang haderte er ein wenig. „In der ersten Halbzeit hat mir der Mut gefehlt, wir haben zu wenig Moral gezeigt und standen zu tief. Von der Körpersprache und dem Zweikampfverhalten waren wir da, da kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen“, sagte er und fuhr fort: „In den zweiten 45 Minuten haben wir es viel besser gemacht, waren wach, haben wenig zugelassen und hätten den Deckel auf die Partie machen können.“

Zwei Änderungen in der Startelf nahm Acar gegenüber dem 4:2-Erfolg in der Vorwoche bei Türkspor Dortmund vor. Kapitän Jan Holldack rückte nach seiner Gelbsperre wieder ins Team, und auch Jan Wellers startete gegen Oberhausen. Dafür nahmen Haris Mesic und Bogdan Shubin zunächst auf der Bank Platz.

2575 Zuschauer im Stadion am Hünting sahen eine Anfangsphase, in der die Gäste aus Oberhausen mehr Spirit im Offensivspiel auf den Rasen brachten, ohne sich dabei zwingende Torchancen zu erspielen. Bocholt verteidigte die Vorstöße von RWO diszipliniert und fand immer besser ins Spiel. Ein probates Mittel waren zumeist lange Bälle auf Raphael Assibey-Mensah, der sich einige Male stark durchsetzen konnte und so für Gefahr sorgte.

In der 13. Minute legte er auf Jan Wellers ab, der das Leder über die Latte setzte. Drei Zeigerumdrehungen später kam er selbst im Strafraum zu Fall, ein Pfiff von Schiedsrichter Kristijan Rajkovski blieb aber aus (16.). Die erste richtig dicke Chance im Spiel hatte kurz darauf dann RWO, als Eric Gueye am stark reagierenden Lucas Fox scheiterte (18.).

Oberhausen suchte im Folgeverlauf immer wieder seine körperlich sehr präsenten Angreifer Taris Bonga und Cottrell Ezekwem. Bonga war es auch, der nach einem Eckball völlig frei zum Abschluss kam, aber über das FCB-Gehäuse verzog (30.). Auf der Gegenseite schlenzte Assibey-Mensah den Ball knapp über den Querbalken (31.), ehe Ezekwem einen Kopfball in die zweite Etage beförderte (33.).

Dann wurde es nochmal hitzig, als Assibey-Mensah erneut in den Strafraum legte, aber Marvin Lorch knapp verpasste (37.), und Oberhausen im nächsten Moment einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen bekam. Eine Hereingabe von Denis Donkor landete am offensichtlich angelegten Arm von Ali Barak, und Schiedsrichter Rajkovski zeigte unmittelbar auf den Punkt. Für Bocholts Coach eine klare Fehlentscheidung. „Das war niemals ein Elfmeter, wir haben uns die Szene mehrfach angeschaut. Solche Entscheidungen machen den Fußball kaputt“, sagte er. Bonga sagte Danke und verwandelte sicher zur 1:0-Führung für RWO (40.).

Nach dem Seitenwechsel brachte Acar Johannes Dörfler für Barak ins Spiel, und der initiierte zugleich den Ausgleichstreffer durch Assibey-Mensah. Sehenswert schickte Dörfler Cedric Euschen auf die Reise, der über den rechten Flügel den eingelaufenen Assibey-Mensah im Strafraum bediente, der das Leder eiskalt zum Ausgleich im Tor versenkte (50.).

Das Spiel an sich flachte mit zunehmender Spielzeit immer mehr ab, und hochkarätige Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Zwar flogen immer mal wieder scharfe Flankenbälle vor das Tor, doch beide Defensivreihen leisteten souveräne Arbeit, und so stand nach 90 Minuten unterm Strich ein leistungsgerechtes Unentschieden.

„Am Ende ist es ein Punktgewinn gegen eine Spitzenmannschaft der Liga, und den nehmen wir gerne mit. Das wird uns gut tun“, sagte Acar abschließend.