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Interview
Montag, 06.11.2023 18:58 Uhr | Johanna Herzog

Marc Beckert: Jeder lässt sein Herz auf dem Rasen

Bereits acht Jahre trägt Marc Beckert das Trikot der Schwatten. In dieser Zeit hat der 32-jährige Außenverteidiger wertvolle Erfahrungen beim 1. FC Bocholt gesammelt – und auch viele Spiele. Der Einsatz gegen Aachen war sein 250. Pflichtspiel im Dress der Schwatten. Neben dem Platz geht er als einziger Spieler im Kader noch einem Vollzeitjob nach. Wir haben uns mit „Becks“ zum Interview getroffen, um über seine schönsten Momente im Verein und über seine Rolle im Team zu sprechen.

AM BALL: In der letzten Saison hast du mit dem 1. FC Bocholt den Klassenerhalt geschafft. Nach dem Spiel am vergangenen Samstag gegen Rot Weiss Ahlen stehst du mit Bocholt an der Tabellenspitze. Was ist das für ein Gefühl?
Marc Beckert: "Ich musste mich nach dem Spiel erstmal kneifen lassen. Ich konnte gar nicht realisieren, was da passiert ist. Ich hatte in dem Moment dann auch kurz feuchte Augen. Wenn man die letzten Jahre hier im Verein so miterlebt hat, dann war das doch ein emotionaler und besonderer Moment zu realisieren, dass wir nach dem 13. Spieltag völlig verdient da oben stehen. Das ist einfach ein unglaubliches Gefühl. Es ist schön, dem Verein, dem Drumherum, etwas zurückzahlen zu können. Das macht einen unfassbar stolz und beweist, dass sich die harte Arbeit, die wir jede Trainingseinheit an den Tag legen, auszahlt. Ich denke, das ist auch einer der Gründe, der uns enorm stark macht, immer Vollgas zu geben"

AM BALL: Euer Ziel für die Saison ist es, so schnell wie möglich die 40 Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Viele Punkte fehlen nicht mehr. Lässt euch dieser gute Start in die Saison befreit Fußball spielen?
"Momentan können wir sehr befreit aufspielen. Unser Ziel ist der Klassenerhalt und mit diesem Ziel hat man immer etwas mehr Kredit, als mit dem Ziel des Aufstiegs. Wir sind einfach gut in die Runde gestartet, haben das aber auch schon in der Vorbereitung gezeigt und sind dann immer mehr zusammengewachsen als Team. Intern ist es gerade eine schöne Momentaufnahme und da redet auch noch keiner vom Aufstieg. Es ist einfach eine tolle Situation. Bei uns funktionieren die Automatismen, wir haben eine sehr gute Stimmung im Team. Das lässt uns dann befreit Fußball spielen und spiegelt sich auch in den Ergebnissen und der Tabelle wieder. Wir hatten in dieser Saison auch schon einige Schlüsselmomente, die uns dahin gebracht haben, wo wir jetzt sind. In der Vorbereitung mit dem Spiel gegen De Graafshap, bei dem wir auf die Nuss bekommen haben. Anschließend sind wir gut in die Saison gestartet und bekommen dann in Paderborn auch wieder einen auf die Nuss. Da haben wir gemerkt, dass jeder an seine Leistungsgrenze gehen muss und dass es nur im Kollektiv funktioniert, sonst reicht es schlichtweg in der Liga nicht. Durch diese Schlüsselspiele haben wir gemerkt, dass wir nicht weniger tun dürfen. Das Spiel gegen RWO, in dem wir dann als Underdog ins Spiel gehen, dann vor so einer Kulisse bestehen zu können und mit ein bisschen Glück sogar hätten gewinnen können, tat der Entwicklung unserer jungen Mannschaft gut. Man sieht immer mehr, dass die Brust, mit der wir in jedes Spiel gehen, breiter wird und wir haben nicht mehr den Gedanken, dass der Gegner übermächtig ist. Wir haben den nötigen Respekt vor jedem, wissen aber auch, was wir können. Es ist einfach schön, das so zu sehen und ein Teil des Ganzen zu sein."

AM BALL: Vor knapp acht Jahren bist du zum 1. FC Bocholt gewechselt und hast daher sicher einige prägende Momente hier erlebt. Was war dein schönster FCB-Moment?
"Ich muss sagen, in acht Jahren kommen viele schöne Erinnerungen zusammen. Ein toller Moment war das Spiel gegen Aachen in der vergangenen Saison. Meine Verabschiedung aus Aachen war damals nicht ganz so schön. Der 2:0-Heimsieg, den wir in dem Spiel geholt haben, war erstmal für die Mannschaft ein Schlüsselspiel, aber auch für mich persönlich sehr wichtig, vor allem weil ich den Elfmeter zum 2:0-Endstand verwandelt habe. Dadurch konnte ich dann mit dem Kapitel in Aachen endgültig abschließen. Eine andere schöne Erinnerung ist das Spiel gegen Rödinghausen in der letzten Saison. Unschön an dem Spieltag war, dass sich Tim Winking in dem Spiel schwer verletzt hatte. Anschließend bekam ich die Binde und wir wollten unbedingt für ihn gewinnen, was uns in buchstäblich letzter Minute gelungen ist. Auch die Einweihung der Tribüne in der ersten Partie der Saison 2020/21 gegen SF Niederwenigern war ein besonderes Erlebnis. In diesem Spiel habe ich als Verteidiger mit drei Elfmetern einen Dreierpack vor dieser unfassbaren Kulisse am Hünting gemacht. Schlussendlich muss ich aber sagen, der Aufstieg in die Regionalliga vor heimischer Kulisse war das Nonplusultra. Das ist die absolut schönste Erinnerung für mich."

Ich habe schon in der Vorbereitung gemerkt, dass hier beim FC etwas ganz Neues entsteht. Es wird immer professioneller.

Marc Beckert

AM BALL: Wie hat sich der Verein die letzten Jahre entwickelt. Warum hat es dich so lange hier gehalten, was zeichnet den Verein für dich aus?
"Ich muss sagen, dass ist jetzt auch ein guter Moment, um mal meine Dankbarkeit gegenüber den Fans und vor allem dem Verein zu zeigen. Das letzte Jahr war für mich persönlich etwas schwierig. Daher wissen die wenigsten wahrscheinlich, dass ich eigentlich kurz davor war, im Sommer meine Laufbahn zu beenden und meine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. In den vergangenen acht Jahren hat der Verein mir unheimlich viel gegeben. Zum Beispiel die Möglichkeit, neben ambitioniertem Fußball mein duales Studium zu beginnen und zu beenden und den Trainerschein (B-Lizenz) zu erwerben. Ich habe hier und da auch ein paar Freiheiten beim Training eingeräumt bekommen, damit ich alles unter einen Hut bekomme. Dafür bin ich unheimlich dankbar und das gilt auch weiterhin. Ich bin der einzige im Team, der Vollzeit arbeitet. Der Verein nimmt darauf Rücksicht und hat die Trainingszeiten ein bisschen nach meiner Arbeit ausgerichtet, sodass ich überhaupt noch spielen kann. Dass mir der Verein dies ermöglicht, war dann natürlich eine Grundlage, noch mal drüber nachzudenken einfach weiterzumachen. Ich hatte dazu noch gute Gespräche mit Christopher Schorch und dem neuen Trainer, die mich wirklich zum Umdenken gebracht haben. Ich habe schon in der Vorbereitung gemerkt, dass hier beim FC etwas ganz Neues entsteht. Es wird immer professioneller. Das Image des Vereins hat sich in den letzten acht Jahren auch immens zum Positiven entwickelt. Ich lebe in Bocholt und arbeite um die Ecke. Also schöner kann es für mich nicht sein. Ich kann mit dem Fahrrad zum Training radeln. Was will man mehr? Auch die Zuschauer haben ihren Teil im letzten Jahr noch dazu gegeben, indem sie mich plakativ gebeten haben zu bleiben. Das war ein Gänsehautmoment. Das hat mich persönlich angesprochen, meinen Vertrag hier zu erfüllen. Diese Momente, die unter die Haut gehen, haben meine Entscheidung dann nur noch bestärkt."

AM BALL: Warum stand die Entscheidung, deine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, für dich so präsent im Raum?
"Wenn ich ehrlich bin, war das ein bisschen beruflich begründet. Nach der letzten Saison ist für mich mit Tim Winking, Andre Bugla, dann auch Marcel Platzek, Kevin Grund, Florian Abel schon so etwas wie Familie vom FCB gegangen. Wir haben zusammen den Aufstieg geschafft und alle haben nach und nach den Verein verlassen. Natürlich hinterfragt man sich in der Situation dann auch, ob es noch richtig ist, im Verein zu bleiben. Ich habe für mich zu Hause eine Liste mit Pro und Contra geschrieben und überlegt, was mich denn noch wirklich überzeugt, meinen Vertrag zu erfüllen. Meine Frau hat mich bei der Entscheidungsfindung auch sehr unterstützt und mir die Zeit für die Entscheidung gegeben. Schlussendlich bin ich dankbar, dass ich mich dann noch mal mit Christopher Schorch und dem Trainer hingesetzt habe und wir beschlossen haben, dass es für mich weitergeht. Jetzt stehen wir an der Tabellenspitze, womit ich nicht gerechnet hätte. Das sind dann so Momente, in denen ich am Samstag in Ahlen saß und feuchte Augen bekommen habe. Das war für mich noch mal mehr der Beweis dafür, dass es einfach die richtige Entscheidung war, auf jeden Fall dieses Jahr noch weiter zu spielen. Ich habe so viel mit dem Verein erlebt und ihm zu verdanken, das schmeißt man dann auch nicht einfach so hin. Ich habe immer gesagt, hier fühle ich mich endlich in der Stadt angekommen und hier möchte ich gerne meine Laufbahn beenden."

AM BALL: Du bist einer der wenigen, der aus der vergangenen Saison beim FCB geblieben ist. Wie siehst du deine Rolle als erfahrener Spieler im Team?  
"Ich spiele schon länger Fußball und hatte auch schon den einen oder anderen Erfolg, mit mehr oder weniger zwei Aufstiegen und dann auch einen Überlebenskampf in der Regionalliga im letzten Jahr mit vielen erfahrenen Mitspielern. Da hat sich selbstverständlich in diesem Jahr so ein bisschen meine Rolle im Team verändert. In den letzten Jahren hat das Alter und die Erfahrung nicht so eine große Rolle gespielt, da hatten wir mehrere Spieler, die das mitgebracht haben. Jetzt haben wir so einen riesigen Umbruch und ganz viele junge Spieler, da habe ich einfach gemerkt, dass ich jetzt noch mehr gefordert bin, Verantwortung zu übernehmen und meine Erfahrungen weiterzugeben. Wir haben es bisher sehr gut geschafft als Team aufzutreten und eine guten Zusammenhalt zu schaffen. Das sieht man zum Beispiel in den Spielen. Wir verteidigen extrem gut, der eine pflügt für den anderen den Grashalm um und lässt sein Herz auf dem Platz."

AM BALL: Noah Salau hat sich beim Spiel gegen die U21 des 1. FC Köln verletzt und fiel lange aus. Anschließend hast du das Amt des Kapitäns übernommen. Welche Verantwortung hast du zu dem Zeitpunkt in der Rolle gesehen? "Grundsätzlich keine andere Verantwortung, als ich schon vorher gesehen habe. Ich habe mich als Co-Kapitän auch irgendwo bereits in dieser Verantwortung gesehen. Ich versuche immer mit meiner Leistung zu 100 Prozent voranzugehen. Besonders wenn man sieht, welche Widerstände wir haben. Es ist ja nicht nur Noah Salau, der ausgefallen ist, auch Brian Campman und Flo Mayer waren verletzt und jetzt vor kurzem dann die schwere Verletzung von Gino Windmüller und auch noch Kadi Atmaca, der vorerst fehlt. Diese Spieler müssen wir im Team erst einmal kompensieren und als Kapitän hat man die Verantwortung, die Jungs dahingehend zu motivieren. Wir sind aber auch einfach eine gute Mannschaft, die füreinander einsteht. Trotz den ganzen Rückschlägen kommt der nächste und spult genauso seine Leistung innerhalb der Mannschaft ab. Ich denke, mir persönlich hat es noch mal einen zusätzlichen Push für den Moment gegeben. Ich durfte jetzt nochmal den Verein und die Mannschaft vertreten. Kapitän zu sein macht mich extrem glücklich und stolz. Wir freuen uns aber, dass Noah jetzt wieder dabei ist, daher gebe ich die Binde gerne wieder zurück. Auch wenn ich die Binde nicht mehr trage, gebe ich die Verantwortung nicht ab und werde auch weiterhin vorweg gehen und mich für die Mannschaft aufopfern.

AM BALL: Wie versuchst du deine jüngeren Mitspieler im Training und im Spiel zu unterstützen?
"Ich versuche einfach meine Erfahrungen weiterzugeben und die Qualität meiner Mitspieler besser zu machen. Ich möchte die Jungs gerne darauf vorbereiten, den großen Schritt hoffentlich in den nächsten Jahren zu machen. Diese Rolle habe ich in diesem Jahr eingenommen und kann mich damit voll identifizieren, die jungen Spieler auf ihrem weiteren Weg durch meine Erfahrung und mein Wissen vorzubereiten."

AM BALL: Was kannst du von den jüngeren Spielern im Training mitnehmen?
"Ich würde von mir selber behaupten, dass ich für mein Alter und vom Typ extrem ehrgeizig bin und eine gute physische Fitness mitbringe. Die Jungs treiben mich aber jeden Tag an, einfach noch mehr aus mir selber herauszuholen und mehr zu wollen, weil die einfach so hungrig sind. Dann komme ich von der Arbeit zum Training, manchmal vielleicht etwas müde und dann sieht man die jungen Löwen da rennen. Das motiviert einfach extrem, weiterhin Vollgas zu geben. Mal eben zehn Minuten, um ins Training reinzukommen, gibt es nicht. Die Jungs stecken einen mit ihrer Galligkeit einfach an, genauso Vollgas zugeben und das macht einfach extrem Spaß."

Das Besondere an dieser Atmosphäre ist, dass unsere Fans wirklich eine einzigartige Kulisse schaffen.

Marc Beckert

AM BALL: Was denkst du, macht das Team derzeit aus, dass ihr so erfolgreich seid?
"Vor allem der ganz tolle Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und der Teamspirit, den wir mittlerweile entwickelt haben. Aber auch dieses alles geben zu wollen und sich jetzt auch nicht auf dem ersten Tabellenplatz auszuruhen. Ich schätze aber die Jungs so ein, dass wir uns jetzt auf gar keinen Fall ausruhen, sondern weiter im Training Vollgas geben werden. Es wird sich kein Ablauf ändern. Wir haben einfach, auch durch die erwähnten Schlüsselspiele, verstanden, dass wir nur im Kollektiv so erfolgreich sein können. In der Regionalliga kann jeder jeden schlagen und wir sind in der glücklichen Lage, mit unserem Selbstvertrauen aktuell jedes Spiel für uns entscheiden zu können."

AM BALL: Der nächste Gegner für euch ist Alemannia Aachen. Was erwartest du für ein Spiel gegen Aachen?
"Auf jeden Fall ein Gänsehautspiel, besonders für mich. Als ehemaliger Aachener Spieler ist es etwas ganz besonderes, vor ausverkaufter heimischer Kulisse dieses Spitzenspiel zu bestreiten. Ich würde mal behaupten, im letzten Jahr sind die Leute aus Bocholt und Umgebung noch zum Hünting gekommen, um die Alemannia aus Aachen zu sehen. Heute kommen die Leute vor allem wegen des 1. FC Bocholt ins Stadion, weil wir einfach performen. Grundsätzlich geht es auch hier nur um drei Punkte, in dem es allerdings wird es auf Kleinigkeiten ankommen. Wir müssen wieder gut verteidigen. Der kleinste Fehler kann schon entscheidend sein. Wahrscheinlich wird es ein Spiel mit wenigen Toren und ich hoffe natürlich mit dem besseren Ende für uns. Aufgrund der aktuellen Tabellensituation muss Aachen schon fast gewinnen, um nicht 9 Punkte hinter uns zu sein. Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir nicht müssen sonder wollen!"

AM BALL: Am Bocholter Hünting seid ihr weiterhin ungeschlagen. Spielt das gegen Aachen eine besondere Rolle? "Das ist schon fast unheimlich, muss ich sagen. Sechs Spiele sind wir ungeschlagenund es soll natürlich das siebte Folgen. Aber im Grunde sollte man dem gar nicht so viel Beachtung schenken. Es ist einfach toll, dass wir die Spiele gewinnen. Wir wissen aber auch, dass es keine Selbstverständlichkeit ist. Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass wir automatisch jedes Heimspiel gewinnen können. Im Gegenteil, wir müssen jetzt immer mehr und mehr in die Waagschale werfen, weil der Gegner schließlich auch weiß, dass wir ungeschlagen sind. Außerdem sind wir gerade Tabellenführer, das heißt, die Motivation ist doppelt. Die wollen jetzt nicht nur die erste Mannschaft sein, die uns am Hünting schlägt, sondern auch den Tabellenführer der Regionalliga. Das macht es für uns schwerer. Aber wir wissen, dass wir uns auf die Unterstützung unserer Fans am Hünting verlassen können. Das Besondere an dieser Atmosphäre ist, dass unsere Fans wirklich eine einzigartige Kulisse schaffen. Wenn wir aus dem Tunnel treten, spürt das jeder von uns, es ist etwas ganz Besonderes, das uns zusätzlich motiviert und während des Spiels beflügelt."

Der eine pflügt für den anderen den Grashalm um und lässt sein Herz auf dem Platz.

Marc Beckert

AM BALL: Der 1.FC Bocholt beschäftigt sich aktuell auch mit dem Zulassungsverfahren für die 3. Liga. Christopher Schorch begründet die Entscheidung, dass die Mannschaft mit ihren Leistungen sie dazu zwingt, auch vermeintlich unmögliche Szenarien durchzuspielen. Wie geht ihr damit um?
"Natürlich bekommen wir das mit. Ich finde das einfach nur logisch und konsequent von der Geschäftsführung, dass man diese Schritte geht, die ja auch erforderlich sind, infrastrukturell weiter am Stadion zu arbeiten und es noch angenehmer für alle Zuschauer zu machen. Wir als Mannschaft beschäftigen uns aber nicht wirklich damit, wir beschäftigen uns mit uns. Wir bleiben demütig und geerdet und konzentrieren uns einfach auf unsere Arbeit. Das macht der Verein auch sehr gut. Jeder bleibt aktuell bei sich und kümmert sich um seine Hausaufgaben. Unsere Aufgabe ist es, so erfolgreich wie möglich zu spielen und in jedem Spiel unsere beste Leistung abzurufen und den maximalen Erfolg anzustreben. Daher ist es auf jeden Fall eine schöne Randnotiz, dass es weiter professionalisiert wird. Durch die Entwicklung des Vereins und den Ergebnissen liefern wir einige Argumente und ich hoffe natürlich auch, dass die Stadt das honoriert und noch mehr Einfluss nimmt und den Verein unterstützt, die nächsten Schritte gehen zu können."

AM BALL: Mit Aachen, Düren und Wuppertal stehen in den nächsten Wochen entscheidende (Spitzen-)Spiele an. Wie schätzt du die Chancen für euch ein?
"Ich betrachte unsere Chancen genauso wie bisher. Natürlich handelt es sich um hochkarätige Spiele. Alle diese Vereine verfolgen andere Ziele, aber sie stehen auch unter Druck und müssen wahrscheinlich gegen uns gewinnen, besonders angesichts der Tabellensituation. Wir begegnen jedem Gegner, diesen starken Konkurrenten, mit gebührendem Respekt. Dennoch sind wir mittlerweile sehr selbstbewusst und leistungsstark. Wir wissen, wenn wir wieder an unsere Leistungsgrenze kommen, dann verteidigt jeder für den anderen mit. Wir haben in jedem Spiel immer unsere Chance, somit ist alles drin und deswegen bin ich da positiv gestimmt. Wir freuen uns auf diese Spiele und ich sehe definitiv Chancen, diese positiv zu gestalten. Unser gestärktes Selbstbewusstsein hat uns zu diesem Punkt gebracht, ich denke, dass die Gegner uns jetzt mit einem anderen Maß an Respekt gegenüberstehen als zu Beginn der Saison. Damals waren wir nur der 1. FC Bocholt und heute spürt man bereits, dass wir anders eingeschätzt werden."