Serie #schwatteliebe: Simon Terodde auf Torejagd für den FCB
Die Saison 2001/2002 war für die damalige C-Jugend des 1. FC Bocholt eine äußerst erfolgreiche Spielzeit. Sie wurde nicht nur Meister in der Bestengruppe und qualifizierte sich so für die Aufstiegsrunde zur Niederrheinliga, sondern sie gewann auch den Kreispokal und die Hallenstadtmeisterschaft.
Besonders ihrem Stürmer hatte die von Christian Essingholt trainierte Elf in dieser Spielzeit viel zu verdanken, denn der hieß Simon Terodde und ist mittlerweile mit 174 erzielten Toren der treffsicherste Torjäger in der Geschichte der zweiten Bundesliga, sowie aktueller Kapitän des FC Schalke 04. „Simon hat in dem Jahr unglaubliche Tore erzielt und wirklich aus allen Lagen getroffen“, erinnert sich Daniel Oenning, Teil des Mediateams des 1. FC Bocholt und seinerzeit Torhüter der Erfolgsmannschaft. „Uns allen war damals schon früh klar, dass Simon das Potenzial hat mal ein richtig Großer zu werden. Er war ein enorm abgezockter Torjäger und auch technisch sehr stark.“
Terodde wechselte vor der Saison mit einigen anderen Akteuren und Coach Essingholt vom VFL Rhede zum 1. FC. Während der Fußballschule von Jupp Tenhagen am Hünting lernte sich ein Großteil der Spieler schon vorab kennen. „Und da hat Simon bereits angedeutet, dass wir viel Spaß an ihm haben werden. Ich erinnere mich noch genau daran, wie er mir einen Chipball aus 40 Metern eingeschenkt hat“, sagt Oenning. Während die Saison noch lief streckten große Vereine ihre Fühler nach Terodde aus, auch der FC Schalke 04, doch er entschied sich für einen Wechsel zum MSV Duisburg, wo er die komplette Jugendabteilung durchlief und seine ersten Schritte im Profifußball unter Trainer Peter Neururer machen konnte.
Mannschaftsfoto der C-Jugend des FCB in der Saison 2001/02
Was danach folgte gleicht einem Fußball-Märchen. Nachdem er zwischenzeitlich fast die Lust am professionellen Fußball verloren hatte, baute vor allem Frank Schaefer, damals U23 Coach des 1. FC Köln, Terodde wieder auf und auch seine Familie und das Umfeld stärkten ihm den Rücken. Der Vollblutstürmer stand in seiner weiteren Karriere für Fortuna Düsseldorf, den 1. FC Köln, Union Berlin, dem VFL Bochum, beim VFB Stuttgart und dem Hamburger SV auf dem Rasen und hinterließ auf allen Stationen einen bleibenden Eindruck. In der ersten Bundesliga brachte er es auf 15 Tore in 90 Einsätzen.
Während der Vorbereitung zur aktuellen Saison lief er zum ersten Mal wieder im Stadion am Hünting auf, als er mit den Schalkern für ein Freundschaftsspiel (2:2) zu Gast war. „Ein sehr, sehr schönes Gefühl die alten Kabinen wieder zu betreten. Ich habe meinen Mitspielern vor dem Spiel noch gesagt, dass ich mich hier vor 20 Jahren schon umgezogen habe. Es war schön, zurück zu kommen“, sagte er im Gespräch mit dem FC-Mediateam nach der Partie. Daniel Oenning hat auch heute noch öfter mit Terodde und seiner Familie Kontakt, er sagt: „Simon und seine Eltern sind wirklich feine Menschen und kein Stück abgehoben. So wie er rüberkommt, ist er auch im wirklichen Leben. Absolut sympathisch und authentisch.“