Riedel: Wir müssen weiter leidenschaftlichen Fußball zeigen
Julian Riedel kam im Sommer von Waldhof Mannheim zum 1. FC Bocholt. Am Hünting wurde er direkt Stammspieler: In allen drei Ligapokalen kam Riedel zum Einsatz. Der 33-Jährige kann bisher auf eine beeindruckende Karriere mit vielen spannenden Erfahrungen zurückblicken. Im Interview erzählt der Innenverteidiger über die besonderen Momente auf dem Platz, die Herausforderungen, denen seine Mannschaft gegenübersteht und wie er die Atmosphäre am Hünting wahrnimmt.
AM BALL: Von Waldhof Mannheim zum 1. FC Bocholt: Erkläre uns diesen Wechsel?
Julian Riedel: "Da ich sehr familienverbunden bin, wollte ich gerne näher an meiner Heimat sein. Vor allem wegen meiner kleinen Tochter war es mir wichtig, in der Nähe der Großeltern und meiner Geschwister, also meiner Familie insgesamt, zu sein. Bocholt ist aus geografischer Sicht ideal, da es sowohl zu Münster als auch zu Leverkusen ungefähr eine Stunde entfernt liegt. Sportlich haben mich natürlich auch die Gespräche mit Christopher Schorch überzeugt und nicht zuletzt die Tatsache, dass die Mannschaft letztes Jahr Vizemeister geworden ist. Das Gesamtkonzept hat einfach gepasst. In meinem Alter, ich bin letzte Woche 33 Jahre alt geworden, überlegt man dann schon, welches Gesamtpaket am besten zu mir und meiner Familie passt, und das Projekt hier in Bocholt hat mich überzeugt."
AM BALL: Hast du dich schnell an deinen neuen Verein und die Mitspieler gewöhnt?
"Ja, auf jeden Fall. Die Jungs machen es mir da sehr leicht, das ist eine super Truppe. Zudem sind auch nur wenige Spieler aus dem Verein gewechselt. Die Mannschaft ist eine eingeschworene Einheit, in der die Abläufe stimmen und alles sehr gut eingespielt ist, auch das komplette Team hinter dem Team. Das hat es mir leicht gemacht, mich einzuleben. Ich bin ohnehin niemand, der große Schwierigkeiten hat, sich in ein neues Umfeld einzufinden, da ich sehr kommunikativ bin. Ich bin jetzt auch schon eine Weile im Fußballgeschäft unterwegs und weiß, wie es in der Kabine zugeht, da kann ich natürlich auch mitreden."
AM BALL: Dein erstes Heimspiel am Hünting hast du hinter dir. Wie hast du es empfunden?
"Leider nimmt man ein negatives Ergebnis nie so positiv auf wie ein gutes. Mir macht das Fußballspielen hier am Hünting sehr viel Spaß. Es fühlt sich ein Stück weit wieder wie “zurück zu den Wurzeln an” – alles ein bisschen einfacher als in einem 30.000-Mann-Stadion. Genau das habe ich gesucht: den Geruch von Bratwurst und Kaltgetränken und die Nähe zu den Fans; die Möglichkeit, nach dem Spiel direkt am Rand ein Gespräch zu führen. Ich bin auf solchen Fußballplätzen groß geworden, und das ist der Grund, warum ich irgendwann mit dem Fußballspielen begonnen habe. Es ist hier immer noch ambitioniert, aber in einem Rahmen, der einfach mehr Spaß macht. Hier ist alles voller Herzblut, es gibt viele nette Leute, die hinter dem Verein stehen, viel investieren und ihr Bestes geben. Da war es besonders bitter, dass man diese Menschen im erstenHeimspiel nicht belohnen konnte."
AM BALL: Der Saisonstart war alles andere als erfolgreich. Ihr seid mit drei Niederlagen in die Saison gestartet. Wie schöpft ihr als Mannschaft die Kraft, das Ruder herumzureißen und wieder in die Erfolgsspur zu kommen?
"Von unseren Leistungen her ist es, denke ich, nicht verdient, dass wir ohne Punkte da stehen, aber so ist es nun einmal. Zunächst müssen wir mental umdenken. Nach einer sehr starken Vorbereitung und dem zweiten Platz in der letzten Saison ist es ganz normal, dass sich im Verein eine gewisse Erwartungshaltung aufbaut, vielleicht sogar eine leichte Euphorie. Diese Stimmung haben wir gerne mit ins erste Spiel gegen Düsseldorf genommen. Wir haben in diesem Spiel auch einige gute Ansätze gezeigt, die wir in der Vorbereitung trainiert haben. Sowohl offensiv als auch defensiv haben wir wenig zugelassen und viele Torchancen herausgespielt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Saisonstart anders gewesen wäre, wenn wir dieses erste Spiel gewonnen hätten. Aber wie so oft ist es im Fußball so, dass man hinten bestraft wird, wenn man vorne keine Tore erzielt. Diese Situation kann mental schwer zu verarbeiten sein. Daher ist es jetzt umso wichtiger, dass wir den Kopf freibekommen und akzeptieren, dass wir nicht so gut gestartet sind, wie wir es uns erhofft hatten. Es geht auch nicht darum, das Gefühl zu haben, dass wir den Erwartungen hinterherlaufen müssen. Wir müssen die bisherigen Spiele abhaken und dürfen nicht verkrampfen, sondern unseren Spielstil beibehalten, an ein paar Stellschrauben drehen und mit einer gewissen Lockerheit weiter unser Spiel machen. Die Saison ist lang genug, und wir müssen uns von dem Druck, oben mitspielen zu müssen, befreien. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und uns vielleicht kleine, erreichbare Ziele setzen."
Wir müssen weiter leidenschaftlichen Fußball zeigen.
AM BALL: Letztes Jahr hattest du einen ähnlichen Start mit Waldhof Mannheim in der 3. Liga. Wie hast du die Situation damals erlebt und was kann man daraus lernen?
"Grundsätzlich hatte ich in meiner Karriere weniger mit einer Tabellensituationen auf den untersten Plätzen zu tun, außer eben in der letzten Saison. Da hatten wir mit Waldhof Mannheim auch keinen guten Start. Natürlich ist die Situation schwer vergleichbar. Wir sind damals gegen 1860 München und Dynamo Dresden in die Liga gestartet, das war schon ein brettharter Auftakt. Aber auch gegen Lübeck als Aufsteiger haben wir einen Sieg verspielt. Nach fünf Spielen hatten wir sieben Punkte gesammelt, das war dann okay. Ich will gar keine Parallelen ziehen. Am Ende des Tages ist es immer wieder ein neues Fußballspiel und ich bin der Meinung, dass wir jede Mannschaft in der Liga schlagen können. Das haben wir schon gezeigt. Das hat die Mannschaft letztes Jahr gezeigt, das haben wir in der Vorbereitung gezeigt und auch schon in vielen Phasen in den ersten drei Spielen."
AM BALL: Mit dem Aufstiegskampf hattest du bereits mehr Berührungspunkte.
"Den Aufstieg in die 2. Liga habe ich sowohl mit Erzgebirge Aue als auch mit Hansa Rostock feiern können. Mit Aue hatte ich meinen ersten Aufstieg, und der war vielleicht noch unerwarteter als der mit Rostock. Wir hatten damals einen großen Umbruch in Aue und haben es mit einer jungen Mannschaft geschafft. Mit Rostock haben wir über drei oder vier Jahre hinweg konstant oben mitgespielt. Wir sind dreimal hintereinander Sechster geworden, immer mit Anschluss an die Aufstiegsplätze, und haben bis zum Ende um den Aufstieg mitgespielt. Im vierten Versuch haben wir es dann endlich geschafft. So eine Saison entwickelt sich natürlich, und ein guter Start ist da wichtig. Wir hatten mit Hansa einen guten Start in der Liga und waren sehr konstant. Das war während der Corona-Zeit. Wir haben uns als Team ein Stück weit abgeschottet und nur für uns gespielt. Das hat sich dann ausgezahlt. Es gab auch einige enge Spiele, die wir oft für uns entscheiden konnten. Mit Aue war es ähnlich. Ich denke, dass sich dieser Erfolg aber auch erst entwickelt hat. Fußballerisch war es vielleicht sogar noch besser. Mit Rostock haben wir mehr über die Intensität und das Pressing gearbeitet. Aber beide Aufstiege waren einzigartig und etwas ganz besonderes."
AM BALL: Du hast dich nach beiden Aufstiegen dazu entschieden, wieder in die 3. Liga zu wechseln. Wieso?
"Leider hatte ich in der 2. Liga nicht so viel Spielzeit. In Aue hatte ich auch das Pech, dass ich mich im letzten halben Jahr verletzt habe. Obwohl die Saison bis dahin sehr gut lief und ich die komplette Hinrunde Stammspieler war, hatte ich danach nicht mehr so viele Einsatzzeiten. Daher bin ich meinem Trainer aus Aue, Pavel Dotchev, nach Rostock gefolgt. Das bedeutete zwar auch, dass es zurück in die 3. Liga ging, doch es fühlte sich nicht wie ein Rückschritt an. Hansa Rostock ist ein unfassbar großer Verein, der unbedingt wieder aufsteigen wollte. Für mich war das sportlich ein Schritt nach vorne. Zwar hatte ich ursprünglich gedacht, dass wir den Aufstieg innerhalb von zwei Jahren schaffen würden, das hat aber am Ende vier Jahre gedauert. Der Wechsel von Rostock nach Mannheim war dann auch wieder darauf zurückzuführen, dass meine Spielzeit in Rostock weniger wurde. Ich hatte das Gefühl, dass meine Zeit dort langsam zu Ende ging. Im Nachhinein war der Wechsel sportlich gesehen vielleicht nicht der richtige. Für mich ging es damals ausschließlich um Spielzeit. Ich denke, dass ich mit meinen Leistungen und Erfolgen in der 3. Liga ein Führungsspieler sein kann. Mit Aue habe ich den Defensivrekord der 3. Liga aufgestellt. Wir hatten die meisten Spiele zu Null und die wenigsten Gegentore in einer Saison. Mit Mannheim haben wir den Heimrekord in der 3. Liga aufgestellt."
Julian Riedel verpasste bisher keine Minute in der Regionalliga
AM BALL: Du hast bereits den Landespokal in Westfalen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gewonnen. Kommt in dieser Saison der Niederrheinpokal dazu?
"Das übergeordnete Ziel ist sicher die Qualifikation für den DFB-Pokal. Das ist für den Verein wichtig, aber auch für die Spieler ist das immer eine schöne Sache. Gerade in den unteren Ligen ist es etwas Besonderes, am DFB-Pokal teilzunehmen. Ich war in den Jahren zuvor sicherlich verwöhnt, weil ich regelmäßig im DFB-Pokal gespielt habe und sogar einige Runden überstanden habe, bis hin zum Achtelfinale. Allerdings ist der Weg zum DFB-Pokal immer spannend. Es ist ein langer Weg und jedes Spiel ist ein Endspiel. Es wird schon eine besondere Herausforderung, da auch ein paar größere Klubs aus der 3. Liga dabei sind. Wenn am Ende der Pokalsieg in einer vernünftigen Saison steht, dann nehme ich das auf jeden Fall gerne mit."
AM BALL: Du hast den DFB-Pokal angesprochen. Wie hast du die Spiele in dem Wettbewerb wahrgenommen?
"Das sind die Spiele, die am meisten Spaß machen – das sind sozusagen Bonusspiele. Da trifft man auf Teams wie Stuttgart, Bayern, Leipzig oder Hertha und befindet sich meistens in der Underdog-Rolle, da niemand wirklich erwartet, dass man sich für die nächste Runde qualifiziert. Genau das ist aber die Chance. Wenn man als Team in so eine Partie gut startet und kein frühes Gegentor kassiert, wird es für den Gegner schwierig. Meistens steht man etwas tiefer, der Gegner muss das Spiel machen, und es bieten sich Gelegenheiten für Konter. An einem guten Tag können Überraschungen gelingen – so haben wir zum Beispiel Stuttgart rausgeworfen oder auch Heidenheim und Regensburg geschlagen. Mit Aue haben wir sogar einmal gegen Frankfurt gewonnen. Wenn man dann als Mannschaft irgendwann in Führung geht, kann man das Spiel auch über die Zeit bringen. Natürlich gehört auch immer etwas Glück dazu. Man gewinnt vielleicht nur eins von zehn solcher Spielen, aber ab und an passiert das eben."
AM BALL: Bei Hansa Rostock warst du Kapitän und hast die Mannschaft im DFB-Pokal gegen Stuttgart aufs Feld geführt. Geht man als Kapitän mit einer anderen Verantwortung in so ein Spiel?
"Vor allem in der Außendarstellung wird mehr auf einen geschaut. Grundsätzlich habe ich mich nie verbogen oder bin das großartig anders angegangen, als ich es jetzt machen würde. Ob mit oder ohne Kapitänsbinde, ich bin vom Typ her immer gleich. Ich kommuniziere und coache viel auf dem Platz und versuche die Jungs auch immer zu pushen. Als Kapitän wird aber auch immer von außen genauer auf dich geschaut. Wenn es nicht läuft, ist der Kapitän der Erste, der den Kopf hinhalten muss. Aber man ist auch einer der Ersten, der gefeiert wird, wenn es gut läuft. Als Kapitän ernannt zu werden ist vor allem auch eine große Wertschätzung und eine riesen Ehre und ich habe gerne die Verantwortung übernommen. Das war sowieso eine ganz erfolgreiche Zeit und sicherlich auch meine Blütezeit. Da ist man dann schon mit einer breiten Brust und mit dem Gedanken reingegangen, dass man ein Spiel auch dementsprechend beeinflussen kann. Solche Spiele vor ausverkauftem Haus, Live-Übertragung, oft auch dann montags um 20.30 Uhr, bei denen man wusste, das ist das letzte Spiel, da gucken jetzt alle zu. Das war schon sehr besonders."
AM BALL: Aber nicht nur in nationalen Pokalen hast du Spiele absolviert. Du hast auch auf internationaler Ebene im Europapokal gespielt. Erzähl uns davon.
"Ich sehe das ein bisschen als Belohnung für meine gesamte Zeit bei Bayer Leverkusen. Ich habe damals bei den Bambinis angefangen und mich dann durch die Jugendabteilungen gekämpft, bis ich A-Junioren-Meister wurde und auf dem Sprung zu den Profis war. Mit 20 Jahren habe ich in der Regionalliga bei der Zweitvertretung von Bayer gespielt und gehörte zu den Leistungsträgern. Ich durfte auch bei den Profis mittrainieren. Damals war ich sicherlich in Topform und konnte das auch in diesem Spiel unter Beweis stellen. Natürlich war ich extrem aufgeregt, weil es für mich etwas ganz Besonderes war. Ich komme aus Leverkusen, meiner Heimatstadt und meinem Heimatverein, wo ich früher als Balljunge im Stadion war. Dann durfte ich plötzlich in einem Europa-League-Spiel gegen Trondheim auflaufen, quasi aus dem Nichts. Ich hatte einen Tag vorher Bescheid bekommen, nachdem der Linksverteidiger sich verletzt hatte. Mein damaliger Trainer Sascha Lewandowski und sein Co-Trainer Sami Hyypiä haben mich dann nachnominiert. Das ging alles sehr schnell, und ich war natürlich extrem nervös, weil ich wusste, dass das eine riesige Chance war. Viele Freunde und Familie waren im Stadion, und es war ein absoluter Traum, der dann auch mit dem Spielverlauf und meinem Tor sehr schön endete. Für den Sprung in die erste Mannschaft hat es dann aber leider nicht gereicht. Es bleibt eine schöne Erinnerung, und hin und wieder erzähle ich davon, wenn keiner damit rechnet. Ich kann sagen, dass ich schon mal in der Europa League gespielt habe, dass ich international auf dem Platz stand. Kollegen machen manchmal Scherze, dass ich mehr Tore in der Europa League habe als Messi und Ronaldo, auch wenn Ronaldo irgendwann mal aufgeholt hat."
Der Weg zum DFB-Pokal ist immer spannend. Jedes Spiel ist ein Endspiel.
AM BALL: Hast du auch andere Hobbys oder Aktivitäten, die dir helfen, abzuschalten und neue Energie zu tanken?
"Mein größtes Hobby ist ganz klar meine Familie, insbesondere meine kleine Tochter. Sie hat Energie ohne Ende, und man ist den ganzen Tag beschäftigt. Das macht mir aber großen Spaß – ich bin ein leidenschaftlicher Vater und das war schon immer mein Wunsch. Meine Tochter ist mein Lebensantrieb und es macht mir großen Spaß, jeden Tag Zeit mit ihr, meiner Frau und der Familie zu verbringen. Wenn ich mal abends mit meinen Freunden essen gehe, etwas trinke oder ins Kino gehe, genieße ich das ebenfalls sehr. Ich bin auch ein großer Filmliebhaber, auch wenn ich in letzter Zeit nicht mehr so oft ins Kino komme. Aber wenn ein guter Film läuft, dann genieße ich ihn klassisch mit Popcorn und Cola. Das sind schöne Auszeiten, um abzuschalten."
AM BALL: Ein gern gesehener Gast am Hünting ist Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde. Ihr seht euch öfter, da er dein Schwager ist. Es gab auch schon ein paar “Familienduelle” auf dem Platz. Sind diese Spiele dann etwas Besonderes?
"Ja, absolut. Die Zeit, in der wir beide in derselben Liga gespielt haben, war wirklich sehr schön. Auch wenn seine Karriere natürlich nochmal größer war und auf einem ganz anderen Level stattfand, haben wir einen sehr engen Draht zueinander. Er ist nicht nur mein Schwager, sondern wir verbringen viel Zeit miteinander und telefonieren häufig. Wir hatten natürlich auch einige Duelle auf dem Platz. In Rostock hatten wir ein fantastisches Spiel, bei dem er drei Tore erzielt hat und wir am Ende 4:3 gewonnen haben. Da standen wir uns direkt gegenüber. Leider haben wir uns nicht so oft auf dem Platz getroffen, da er in der zweiten Liga spielte, während ich eher in der 3. Ligen unterwegs war. Es wäre sicherlich interessant gewesen, wenn wir uns in unserer besten Form gegenüberstanden hätten. Was Geschwindigkeit angeht, hätte ich sicherlich einen Vorteil gehabt, aber in der Luft hätte es schwierig für mich werden können. Man muss ihm auf jeden Fall Respekt zollen für das, was er erreicht hat, seine Rekorde und seine Bodenständigkeit. Er ist auch ein Familienmensch, der sehr gut in die Familie passt und eine sehr enge Beziehung zu allen hat. Natürlich wird er sich nicht nehmen lassen, das ein oder andere Spiel von uns zu verfolgen."
AM BALL: Nach der aktiven Karriere startet Simon Terodde jetzt in der Icon League durch. Kannst du dir vorstellen, dort gemeinsam mit ihm zu spielen?
"Ja, das war sein Plan, mich zu verpflichten. Ich habe ihm allerdings abgesagt. Ich will mich voll und ganz auf das Projekt hier in Bocholt konzentrieren und das ist dann nicht damit vereinbar, nebenbei noch in der Icon-League zu spielen."
AM BALL: Apropos Alternativen zum Fußball. Hattest du auch einen Back-up-Plan, falls es mit dem Profifußball nicht geklappt hätte, den du nach deiner aktiven Karriere aufleben lassen willst?
"Ja, ich habe schon einige Schritte in diese Richtung vorbereitet. Während meiner Zeit bei Leverkusen habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht und anschließend ein Fernstudium zum Sportmanager absolviert. Jetzt arbeite ich daran, den Trainerschein, mindestens bis zur B-Lizenz, zu machen. Ich kann mir durchaus vorstellen, nach meiner Karriere im Trainerbereich tätig zu werden. In den letzten Jahren und besonders im vergangenen Jahr habe ich viele Einblicke durch meine Trainer aus der Perspektive eines erfahrenen Spielers gewonnen."
AM BALL: Vielen Dank für das Gespräch, Julian!
Das Interview wurde vor dem Heimspiel gegen die U23 des FC Schalke 04 geführt.